Herdenschutzhund im Obedience?

18. Februar 2015

Gerade habe ich ein Video im YouTube gesehen, in dem ein HSH auf einer Obedience-Prüfung startet. Ich glaube, es ist die OB2.

Ich kann aus meiner Sicht heraus sagen, dass es aller Ehren wert ist, dass sich jemand dem durchaus mühsamen Training mit einem HSH hingibt. Und dass er/sie auch auf einer Obedience-Prüfung startet.

Dann gibt es (leider) auch die Stimmen, die sagen „der Hund hat ja gar keine Freude daran“. Das mag auf einen Außenstehenden tatsächlich so wirken. Aber der Mensch, der mit diesem Hund trainiert, weiß ganz genau, ob der HSH Spaß daran hat oder nicht.

Ein HSH will nicht gefallen. Kein „will to please“, kein raketenartiger Start zum Apportel oder ein blitzartiges „Platz“ auf Kommando.

Ein Herdenschutzhund ist ANDERS. Und das ist auch gut so.

Kuvasz Sarah und ihre eigene Begeisterung für den Hundesport war für mich/uns ein Glücksfall.

Dennoch weiß ich, wie mühsam das Training zuweilen war. Bis mein Kuvasz „prüfungsmäßig“ apportierte, sind mal locker zwei! Jahre ins Land gezogen. Wieso soll ein HSH denn auch so ein totes Holz anschleppen? „Ich bringe Dir einen toten Bären oder einen bösen Wolf, aber ein Apportel…?“ So etwas ist im HSH-Kosmos nicht existent. Und diese so absolut eigenständigen Hunde führen so seltsame Übungen nur uns zuliebe aus.

Mit der Obedience-Box verhielt es sich bei Kuvasz Sarah völlig anders. Nach der BOX war sie „süchtig“. Selbst im hohen Alter, als sie kaum noch ordentlich laufen konnte, wackelte meine Süße in die Box und war glücklich.

Jemand, der sich nicht mit der Eigenständigkeit eines HSH auseinandersetzen möchte, weil es ihm „zu öde“, zu mühsam erscheint, kann gar nicht beurteilen, wie wunderbar es ist, wenn sie für und mit uns „arbeiten“.

Ich kenne die ganze Palette der Hüte- und Treibhunde und der Herdenschutzhunde.

Der Mudi ist ein fröhlicher, arbeitseifriger kleiner Kerl, der sehr stur und noch lauter sein kann. In seiner Sturheit ist er durchaus sehr schwer zu trainieren, wenn er etwas nicht tun will.

Der Border Collie will immer! Eine Rakete, in nullkommaeins Sekunden von Null auf zweihundert.

Nun könnten wieder Argumente kommen, wieso man denn überhaupt mit einem HSH Hundesport betreibt…

Vielleicht hat dieser Mensch nun mal Spaß daran. Und der Hund ist zufälligerweise ein HSH. Bloß weil der Hund keine Herde zum Bewachen hat, muss er doch nicht zur geistigen und körperlichen Untätigkeit und Verblödung verdammt werden.

Dann müssten die meisten in Deutschland gehaltenen Hütehunde abgeschafft werden, weil sie keine Herde, keine Aufgabe und damit keine Berechtigung hätten. Ist doch völlig plemplem.

Ich bin der Meinung, dass jeder mit seinem Hund DEN Aktivitäten nachgehen sollte, zu denen sie Lust haben. Egal, was andere Leute sagen. (Vielleicht sind die anderen ja insgeheim sogar ein wenig neidisch, weil sie sich die Geduld und das mühsame Erarbeiten von Übungen nicht zutrauen.)

Für meinen Kuvasz Sarah war Obedience IHRE Erfüllung. Danke, meine Süße, dass Du mit mir trainiert und auf Prüfungen gegangen bist. Auch wenn Du niemals die raketenartige Geschwindigkeit eines Border Buttons an den Tag gelegt hast, wusste ich immer, dass Du glücklich und zufrieden bist. Danke!

Sarah in der Box

 

Plitschplatsch in den Bach

13. Januar 2015

Ich hatte ja schon befürchtet, dass Jaimie wasserscheu sein könnte. Aber das war unbegründet. Trotz Strippenregen, steifer Brise und Gegenwind sind meine beiden Jungs fröhlich durch den Bach geplantscht.
Und ich hatte den Eindruck, dass Jaimie gar nicht genug bekommen konnte. Anschließend waren die beiden klatschnass und dreckig, aber so glücklich





Border Button, der Geheimnisvolle

12. Januar 2015