Archiv der Kategorie ‘Regenbogenbrücke‘

SARAH – 1 Jahr fort

Freitag, den 11. Juni 2010

Nun bist Du schon ein Jahr fort. 365 Tage. Und wir vermissen Dich. Auch wenn Mudi Moppel und Jungschnösel Button diese Lücke mit ihrem Lächeln und ihrer Albernheit ein wenig füllen. Du warst eben einzigartig.

Sarah - Dicke-Nasen-Bild

Noch heute fragen mich manchmal Leute beim Spaziergang „wo ist denn der große Weiße…?“ Na ja, vielleicht haben wir uns schon solange nicht getroffen oder sie haben vergessen, dass ich es ihnen erzählt habe. Dass Du über die Regenbogenbrücke gegangen bist.

Im Frühjahr habe ich ein paar Deiner ausgekämmten Haare, die ich eigentlich zum Verspinnen zu Garn weggeben wollte, für die Meisen und die anderen Vögel zum Nestbau in ein Netzbeutelchen gepackt. Ich glaube, sie haben sich gefreut, denn fast jeden Tag hing ein Vögelchen an dem Netz und zupfte sich ein paar Deiner langen weichen Haare heraus, um das Nest damit auszupolstern.

Dein Lächeln begleitet mich, im Herzen, wenn ich auf das Display meines Handys schaue oder an Deiner Homepage bastle.
Ich weiß noch, wie es sich anfühlt, Dich in den Arm zu nehmen. Ich kenne noch Deinen Fellgeruch.

Und ich fange schon wieder an zu heulen, während ich diese Worte schreibe.

Ach, Süße, Du fehlst. Auch wenn ich weder den kleinen frechen Button noch den größenwahnsinnigen Moppel missen möchte.

Für Dich war es eben Zeit zu gehen. Und wenn ich jetzt auf dem Hundeplatz irgend jemandem etwas erkläre, beschreibe ich oft, wie Du Dich angestellt hast, was Du mochtest und was Du gar nicht leiden konntest.

Danke, dass ich von und mit Dir lernen durfte, meine liebe Sarah. Du hast uns so viel gelehrt.

Einige Deiner Spielsachen hat jetzt Button in Beschlag genommen, sofern Moppel nicht seinen Chefanspruch geltend macht.
Immerhin passt der Jungborder in Dein Schultergeschirr, na ja, es ist jetzt auf ganz klein gestellt, aber man muss ja nicht immer alles neu kaufen.
Deine Pfotenschuhe sind ihm definitiv zu groß, das schlappt zu sehr.

Manchmal glauben wir ein wenig von Deinem besonderen Lächeln in Buttons clownigem Lachen wiederzuerkennen. Wer weiß…? Ein wenig von Deiner Sturheit hat er jedenfalls.

Sarah mit Heiligenschein

Schon seltsam, aber als ich dieses Bild von Dir mit meinem Handy gemacht habe und ich dann diesen „Heiligenschein“ sah, war ich schon erschrocken und wollte mir nicht eingestehen, dass ich dieses Bild als Omen sah. Ich weiß, Du warst schon damals nicht mehr gut zufuß, aber Dein Appetit war groß und für die zusätzlichen Leckerchen hast Du Dich noch extra beeilt.

Du hast einiges an Krankheiten Dein Leben lang mit Dir herumgeschleppt. Für die lebenslange, lästige Allergie konntest Du nichts. Dein Kreuzbandriss war ein „Sportunfall“, weil die wilde, weiße Kuvaszmaus durch Schnee getobt und in ein Loch getreten ist. Auch die Gebährmuttervereiterung hast Du überstanden. Du warst stark. In allem.

Und Du bist und bleibst der beste OBEDIENCE-KUVASZ DER WELT !!!

Kein Hund hat Deine Stärke, Deine Alphaposition, in Frage gestellt. Moppel hat sich auf Dich verlassen, dass Du ihn beschützt, was Du getan hast. Für uns hättest Du Dein Leben gegeben, nicht war, meine Süße?
Jetzt ist Moppel die Nr. 1 und ich glaube, er macht das ganz gut, jedenfalls hat das Borderkind einen Heidenrespekt vor ihm.

Wir vermissen Dich sehr. Dein Lächeln begleitet uns. Und die Käsefüße von Button und Moppel stehen Deinen Käsefüßen in nichts nach.

Lass es Dir gut gehen, liebe Sarah, dort oben, jenseits der Regenbogenbrücke. Vielleicht gibt´s dort auch eine „Box“, in die Du laufen könntest…

Sarah in der Box

© 2010 Anette Manzius

Sarah – Du fehlst!

Donnerstag, den 2. Juli 2009

Nun ist es schon drei Wochen her. Drei lange Wochen, seit Du gegangen bist.
Du fehlst! Dein Lächeln, Dein Hecheln! Und auch Dein Wuffen, wenn irgendwo in der Ferne ein Schäferhund bellte, hast Du „geantwortet“.

Ob es jetzt drei Tage, drei Wochen oder drei Jahre sind – Du fehlst.
Kleine, große Sarah, Du warst etwas ganz Besonderes. Etwas Ähnliches sagen natürlich alle Hundebesitzer von ihren Hunden. Aber Du warst tatsächlich besonders.

Du warst eine Königin unter den Hunden. Unser „Alphinchen“. Wo Du auftauchtest, huldigte man Dir. Und Du hast es genossen, nicht wahr? Du musstest Dich nicht prügeln. Allein Deine Anwesenheit genügte meist, um aufmüpfige Jungschnöselhunde in ihre Schranken zu weisen. Für frechere Caniden, äh Kandidaten hattest Du dann ein blitzendes Zähnelächeln, zuweilen durften sie auch bis zu Deinem Mageneingang blicken. Und dann war auch schon wieder Ruhe.
Auch im Alter, als es Dir schon nicht mehr so wichtig war, ungebührliches Verhalten zu rügen, genügte allein Deine Anwesenheit, um andere Artgenossen zu beeindrucken, selbst wenn sie größer waren als Du.

Ach, kleine Sarah, Du fehlst. Überall finde ich Dich. Dein Geruch hängt noch in den Polstern des Rücksitzes im Auto. Und Deine Haare sind natürlich auch da, lang und weiß. Versteckte weiße Wollmäuse tauchen ab und zu unter Schränken und in Ecken auf, und schon ist die Erinnerung wieder da, glaube ich Dich zu hören.
Und ich glaube, Dich zu riechen. Deine unglaublichen „Käsefüße“, deren „Aroma“ im Sommer im Auto bei uns fast zu Ohnmachtsanfällen führen konnten. Über Deinen Hundepups brauchen wir erst gar nicht zu reden.

Wir hatten viele schöne gemeinsame Jahre miteinander, findest Du nicht auch? Viele schöne Erlebnisse. Natürlich auch traurige, schwierige Momente. Aber immer war da Dein Lächeln, Dein grenzenloses Vertrauen in uns. Du fehlst, liebe Sarah!

Auch Moppel vermisst Dich. Vielleicht gibt er es nicht so wirklich zu, aber er trauert, auf seine Weise. Er ist mäkelig geworden. Sein Fressen schmeckt ihm nicht und er schaut oft traurig aus. Nun, vielleicht ist es die fehlende Konkurrenz. Jetzt kann er nicht mehr den „Chefinger“ zuhause rauskehren, braucht nicht mehr auf der Lauer liegen, ob er Dir ein Leckerchen spibitzen kann, muss nicht mehr vor Dir damit angeben, als erster ins Bett gesprungen zu sein. Du fehlst, liebe Sarah, auch dem Moppel.

Mit Dir und durch Dich sind wir zum Hundesport gekommen. Haben miteinander und voneinander gelernt.
Du hast uns gelehrt, respektvoll zu sein. Dich konnte man zu nichts zwingen. Nein, nein, ein Herdenschutzhund lässt sich nicht zwingen. Was er oder sie nicht will, wird auch nicht getan. Aber gemeinsam haben wir herausgefunden, wie man Dich „überzeugen“ konnte. Und Du hast Dich doch gerne überzeugen lassen, nicht wahr? Mit ein wenig Spiel, mit viel Leckerchen und noch mehr Spaß!

Du warst für uns immer der beste Obedience-Kuvasz der Welt. Vielleicht tatsächlich auch der einzige. Wir waren ein Superteam, Du und ich. Und wir waren ein tolles Familienrudel – Du, Moppel, Herrchen und ich.

Irgendwie ist es still hier. Dein zartes Wohnungs-„WUFF“ höre ich manchmal und sehe Dein Lächeln, wie Du um die Ecke in der Küchentür lugst, in der Hoffnung, irgendwas Leckeres zu ergattern, während der kleine Moppel neben Deinen Füßen lungert.

Deine Fotos sind überall gegenwärtig, zuhause und im Internet. Es tut auch nicht weh, sie zu betrachten, aber ich würde schon gerne in Dein wuscheliges, weißes Fell greifen und Dich an der dicken Nase berühren.
Dein Lächeln ist allgegenwärtig und zuweilen schaue ich mich nach Dir um, aber Du bist jetzt jenseits der Regenbogenbrücke und ganz weit fern.

Es war die Zeit gekommen zu gehen, nicht wahr, kleine Sarah? Nach all den Mühen und Krankheiten in Deinem Leben, hast Du Dich der „anderen“ Seite zugewandt.
Deine „Gassi“-Wege wurden immer kürzer. Kaum warst Du aus dem Haus, hast Du schon Dein „Geschäft“ erledigt und mich dann auf Deine besondere Weise angeschaut. „Können wir jetzt wieder hochgehen? Ich bin schon fertig.“
Aber ich habe Dich faules Schlingelchen nicht gelassen. Immer musstest Du mit. Wenigstens die kurze Gassi-Strecke. Und Du bist mitgelaufen. Ich glaube nicht, weil Du es wolltest, sondern weil Du mir den Gefallen tun wolltest.
Danke, Sarah, für Deine grenzenlose Liebe.

Und wenn ich das Lied „Mensch“ von Herbert Grönemeyer höre oder das Video dazu sehen, muss ich immer an den Eisbär im Video denken, dem Du irgendwie ähnlich gesehen hast.
„…Und der Mensch heißt Mensch… Weil er vergisst,… Weil er verdrängt… Und weil er schwärmt und stählt… Weil er wärmt, wenn er erzählt…
Und weil er lacht,… Weil er lebt…
Du fehlst…“

Ja, Du fehlst!
Und so wird es auch noch eine ganze Weile bleiben. Auch wenn ein kleiner Hund einziehen wird, um dem Moppel ein Gefährte zu sein und für uns ein neues Familienmitglied.

Du wirst für uns unvergessen sein. Einzigartig!

Leb wohl, kleine Sarah!

© 2009 Anette Manzius